Glaukomvorsorge

Keine Angst vor Grünem Star:
Vorsorge schützt vor Erblindung!

Das Glaukom (Grüner Star) ist eine Augenerkrankung, bei der der Sehnerv aufgrund des gegebenen Augeninnendrucks beschädigt wird und somit langfristig zu einem Sehverlust führt. Wenn diese Krankheit nicht diagnostiziert und behandelt wird, kann das Glaukom zu einem Verlust des zentralen Sehens und zur Erblindung führen.

Schätzungsweise sind etwa 1-2 % der Bevölkerung in der Schweiz am Glaukom erkrankt. Nach der Makuladegeneration ist der Grüne Star die zweithäufigste Erblindungsursache in der Schweiz.

Glaukom ist bei früher Diagnose am besten behandelbar. In frühen Stadien kann die Krankheit nur durch regelmässige Augenuntersuchungen diagnostiziert werden. Jeder lebt mit einem Risiko an einem Glaukom zu erkranken. Bestimmte Menschen sind jedoch einem höheren Risiko ausgesetzt und müssen häufiger von ihrem Augenarzt untersucht werden.

Beispiel für das Sichtfeld beim Glaukom (symbolische Darstellung)

Wesentliche Glaukom-Risikofaktoren

  • Alter über 45 Jahren
  • Glaukom in der Familienanamnese
  • Diabetes
  • hohes Mass an Kurzsichtigkeit (Myopie)
  • Durchblutungsstörungen
  • Verwendung von Kortison (Steroide): entweder in die Augen, oral oder systemisch

Es gibt zwei Haupttypen von Glaukom

01.

Offenwinkelglaukom

Diese Art entwickelt sich langsam und ohne akute Attacken. Es ist die häufigste Form des Glaukoms. Der Kammerwinkel ist offen.

Symptome

  • Kopfschmerzen
  • Augenbrennen
  • Fortschreitende Gesichtsfeldausfälle
  • Farbringe um Lichtquellen

02.

Engwinkelglaukom

Dieser Typ tritt akut auf. Der Kammerwinkel ist blockiert.

Symptome

  • Plötzliche Augenschmerzen
  • Farbringe um Lichtquellen
  • Gerötete Augen
  • Sehr hoher Augeninnendruck
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Plötzliche Sehstörung
  • Weite, lichtstarre Pupille

Wer ist vom Grünen Star betroffen?

Rund 1-2 % aller Menschen über vierzig Jahren sind vom Grünen Star betroffen, die Häufigkeit steigt mit zunehmendem Lebensalter.

Wenn bei einem Ihrer Verwandten ein Glaukom bekannt ist, sollten Sie sich mindestens einmal pro Jahr vom Augenarzt kontrollieren lassen, denn sehr oft besteht beim Glaukom eine erbliche Veranlagung. Starke Kurzsichtigkeit kann die Entstehung und den Schweregrad eines Grünen Stars beeinflussen. Eine vermehrte Häufung wird auch bei Zucker- oder Kreislauferkrankungen gefunden. Das Glaukom kann aber auch bei Patienten auftreten, die über längere Zeit Kortisonpräparate einnehmen müssen. Zudem kann sich das Glaukom nach einer Augenverletzung entwickeln.

Wie erfolgt die Diagnose des Grünen Stars?

Alle zur Diagnosestellung wichtigen Methoden stehen in unseren Augenzentren zur Verfügung. Wichtig ist die Messung des Augendruckes und die Beurteilung des Sehnerven mit der Spaltlampe. Gesichtsfelduntersuchungen und Aufnahmen des Sehnerven sind zur Verlaufsbeurteilung entscheidend.

Die Messung des Augeninnendrucks

Der Augeninnendruck, der bei vielen Formen des Grünen Stars erhöht ist, kann am Augenzentrum Riehen mittels Luft und mit dem sogenannten Goldmann-Applanationstonometer gemessen werden. Ein erhöhter Augendruck bedeutet nicht in jedem Fall das Vorliegen eines Glaukoms und umgekehrt liegt bei manchen Patienten auch bei normalen Druckwerten ein Grüner Star vor.

Hornhautdickenmessung

Die Messung der Hornhautdicke gibt nähere Hinweise über die Genauigkeit der Augendruckmessung und erlaubt eine Risikoabschätzung für die weitere Entwicklung eines Glaukoms.

Die Gesichtsfeldmessung

Das Gesichtsfeld ist der Bereich unserer Umgebung, den wir ohne das Auge zu bewegen erkennen können. Mit Hilfe eines Messgerätes (Perimeter) kann die Form und Grösse des Gesichtsfeldes genau bestimmt werden. Da das Glaukom zu einer zunehmenden Einschränkung des Gesichtsfeldes führt, gibt diese Untersuchung genaue Auskunft über den Stand der Erkrankung. Anhand regelmässig wiederholter Gesichtsfeldmessungen lässt sich der Verlauf der Erkrankung dokumentieren.

Untersuchung des Sehnervenkopfes

Die Betrachtung des Augenhintergrundes erlaubt es dem Augenarzt, den Sehnervenkopf speziell bezüglich des Vorliegens oder dem Voranschreiten eines Glaukoms zu untersuchen.

Papillen-OCT

Das Augenzentrum Riehen verfügt über ein sogenanntes Papillen-OCT, denn unter gewissen Umständen kann es von Interesse sein, die Dicke der sich im Sehnerv vereinigenden Nervenfasern genau auszumessen. Somit können bereits sehr frühzeitig Schäden am Sehnerv dokumentiert und der Verlauf beobachtet werden.

Wie wird ein Glaukom behandelt?

Beim Engwinkelglaukom senkt der Augenarzt zuerst mit Hilfe von Augentropfen den Augeninnendruck. Einige Patienten vertragen die Augentropfen auf lange Sicht nicht. Es kann zu Rötungen und Überempfindlichkeitsreaktionen kommen. In solchen Fällen, oder falls der Augeninnendruck unter den Augentropfen nicht ausreichend gesenkt werden kann, kommen verschiedene Laserverfahren bzw. operative Behandlungen des Grünen Stares in Frage.

Ziel der Glaukomtherapie ist es, dass keine weiteren Schäden am Sehnerven auftreten. Bereits vorhandene Sehnervenschäden können in der Regel nicht rückgängig gemacht werden.

Wichtig: Sehnerven sind irreparabel! Nur eine regelmässige Vorsorge beim Augenarzt kann das Risiko minimieren.

Das menschliche Auge
Augenzentrum Riehen
Augenzentrum Riehen